Besucher in der Galerie - rechts Regina SeidelEigentlich ist die kleine Galerie in Klcoksin ein ehemaliger Pferdestall, der liebevoll restauriert wurde. Der Boden wurde in einer Mischung aus Pflasterklinkern und Feldsteinen hergerichtet.Die Wände wurden wie original verwendet, nur weiß gekalkt.
Der Raum wird durch drei große Fenster auf der Westseite durchflutet.

Platz finden hier seit 2002 viele Fotos der beiden Maler Regina und Manfred Seidel. Gut bekleuchtet werden diese durch entsprechende Lichtechnik. Zum Verweillen laden gemütliche Sitzgelegenheiten und im Sommer auch der Aussenbereich der Familie Seidel in Klocksin.

Neues aus Klocksin

Was sind Kaffeebilder ?

Regina Seidel mit ihren Bildern. Im Hintergrund sieht man links ein Bild in Aquarell und darunter das gleiche Motiv als Kaffeebild. Die Farbe blau ist ihre Lieblingsfarbe.

Klocksin(GK) Gemalte Bilder gibt es in verschiedenen Ausführungen. Ob es nun Aquarelle, Ölbilder oder einfach nur Tuschezeichnungen sind, jedes Bild hat seine Eigenarten.
In Klocksin wohnt das Ehepaar Seidel schon seit vielen Jahren. Nicht nur die Kinder und ihre Ehe verbindet die beiden, sie haben auch ein gemeinsames Hobby. Beide malen Bilder in verschiedenen Techniken. Schon beim ersten Hinsehen fallen dem Besucher die unterschiedlichen Malweisen auf. Nicht nur die Motive sind andere, sondern einige tragen dezent farbliche Nuancen und andere zeigen sich in weichen ungewöhnlichen Brauntönen.
Regina Seidel lächelt auf die Frage : Was sind das für Bilder? Warum sieht die Seerose einfarbig braun aus? „Tja, das sind meine Kaffeebilder“, fügt sie genauso lächelnd an und beobachtet mich vorsichtig, wie ich reagiere. Eigentlich war meine Vorstellung von Kaffeebildern eine ganz andere. Die Gedanken gingen mehr in Richtung von Stilleben , wie
Kaffeetafeln oder Tischschmuck, aber weit gefehlt.

Von den Anfängen
Schon als zwölfjähriges Kind begeisterte sie das Malen .Aus dieser Zeit ist leider nur ein einziges Bild erhalten geblieben – ein Palmenbild in Ausziehtusche. Dann hat sie eine ganze Zeit fast nicht mehr gemalt. Die zu kaufenden Farben entsprachen nicht ihren zeichentechnischen Voraussetzungen. Nur wer in einem Kunstverein war, konnte besseres Material erhalten, fuhr sie im Gespräch fort. In den Jahren 1966/67 kaufte sie sich wieder Aquarellblöcke und begann mit Bleistift zu zeichnen. Es entstand ein Jahreskalender mit 12 Blättern. Lange Zeit ruhte ihr künstlerisches Schaffen.

In Klocksin
Im Jahre 1979 kaufte sich das Ehepaar Seidel in Klocksin ein Haus, das eigentlich keiner mehr haben wollte. So richtig wohnen konnte man dort auf Grund der schlechten Bausubstanz nicht. Doch als „Sommerresidenz“ nutzte die Familie diese Räumlichkeiten. „Immer, wenn wir zum Wochenende hierher kamen, schwebte über dem Hausein großes imaginäres Schild
`Hier bin ich Mensch - hier darf ich`s sein`, betont Regina Seidel.
Erst 14 Jahre später haben sie zusammen mit einer entsprechenden Baufirma das Haus saniert und wohnen seitdem in Klocksin.

Jetziges Schaffen und Wirken
Im Fernsehen sah sie eine Reportage über einen Künstler. Der malte seine Bilder immer mit einer danebenstehenden Kaffeetasse. Aus Versehen tauchte er seinen Pinsel einmal nicht in das Wasserglas sondern in seine Kaffeetasse und sah so plötzlich einen braunen Pinselstrich.
„Was der kann, muß ich auch mal probieren. Mein Mann sagte zwar, das kann man nicht, aber ich habe es dann trotzdem probiert und bis heute bin ich gut damit angekommen und es gefällt mir“, betont Regina Seidel.
Zur Demonstration zeigt sie auch Bilder, die einmal in Aquarell gemalt worden sind und im gleichen Motiv als Kaffeebild.
In kleineren und größeren Ausstellungen präsentierte sie bereits ihre Werke, die Motive aus unserer Gegend beinhalten.

Fazit
Nicht nur Aquarellbilder sind schön. Ihre Kaffeebilder offerieren eine etwas andere Farbe – nämlich Kaffeefarbe in verschiedenen Farbnuancen. Dem Betrachter erscheinen sie trotz der
Einfarbigkeit harmonisch und lassen trotzdem viel Raum, um die eigene Phantasie ins Spiel zu bringen. Sie sind etwas Besonderes und können in einem gemütlichen Wohnzimmer zur vollen Geltung kommen. Wer mehr über das Ehepaar Seidel und deren Bilder erfahren möchte, kann jederzeit dort einkehren oder das Internet unter www.rm-pinsel.de nutzen.